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Bewegte Schule

Was bedeutet “Bewegte oder bewegungsfreudige Schule”?

Das Konzept “Bewegte Schule” bezieht sich nicht allein auf den Sportbereich, sondern ist fächerübergreifendes Konzept, das Bewegung als festen Bestandteil im ganzen Schulleben vorsieht. Es versucht möglichst alle Bereiche des schulischen Alltags an der Individualität der Kinder zu messen und auf eine möglichst ganzheitliche Entwicklungsförderung ausgerichtet zu sein. Der gesamte Schulalltag der Kinder wird von diesem Konzept geprägt.

Warum “Bewegte Schule”?

Das Einzugsgebiet Uckendorf und der Ortsteil Niederkassel sind von einem sehr ländlich geprägten Gebiet umgeben, verhindern jedoch auf Grund ihrer stark befahrenen Straßen (Hauptstraße, Spicher Straße und Niederkasseler Straße), dass gerade jüngere Kinder Spielräume gefahrlos aufsuchen können. Freies Bewegen und Spielen ist infolge von Gefährdungssituationen nur sehr eingeschränkt möglich.
Auf Grund der veränderten Lebensbedingungen von Kindern infolge von Technisierung, Mediatisierung und Konsumorientierung werden ihnen oftmals wichtige für die Entwicklung notwendige Bewegungserfahrungen vorenthalten bzw. stark eingeschränkt.
Immer mehr Kinder leiden bereits bei der Einschulung unter Übergewicht, Koordinations- und Haltungsschwächen sowie geringer Belastbarkeit. Daher gehört Bewegung – Spiel – Sport zur pädagogischen Grundorientierung unserer Schule. Wir bemühen uns mit dem Konzept “Bewegte Schule” diesen veränderten Lebensbedingungen entgegen zu wirken, indem wir die Kinder in allen Bereichen des Schulalltags zur Bewegung motivieren und auf diese Weise die physische und psychische Entwicklung positiv beeinflussen.

Unser Konzept “Bewegte Schule”

Tendenziell orientieren wir uns am Modell “Das Haus der bewegten Schule” von Klupsch-Sahlmann. Das nachfolgende Modell zeigt, welche Bausteine wir bereits in unserem Schulleben fest verankert haben.

 

 

Erläuterung der einzelnen Bausteine:

Klassenräume
Unsere Klassenräume sind gleichzeitig auch Bewegungsräume für die Kinder. Wir achten darauf, dass die Kinder nicht entgegen ihres entwicklungsbedingt notwendigen Bewegungsbedürfnisses den ganzen Vormittag still auf ihren Plätzen sitzen. Durch angemessene Rhythmisierung des Schulalltages und vielfältige Methodenwechsel innerhalb des Unterrichts, können sich die Kinder im Klassenraum frei bewegen.

Rückenfreundliches Mobilar
Im neuen Schuljahr haben die Kinder die Möglichkeit sich bei Ermüdungszuständen, Verspannungen im Nacken- und Rückenbereich oder bei besonders hohem Bewegungsdrang ein ergonomisches Sitzkissen auszuleihen. Die Sitzkissen sind so konstruiert, dass die gesamte Rumpfmuskulatur aktiv trainiert wird und Haltungsschäden wie Hohl- oder Rundrücken, Verkürzung der Bein- und Rumpfmuskulatur sowie frühzeitigem Verschleiß der Wirbelsäule präventiv und kompensatorisch entgegengewirkt wird. Der Förderverein konnte für jede Klasse sechs Sitzkissen zur Verfügung stellen.

Bewegungspausen
Studien und unsere Erfahrungen belegen, dass kleine Bewegungspausen sich positiv auf die Konzentration, Mitarbeit und Entwicklung unserer Kinder auswirken. Daher haben wir neben gemeinsamen Bewegungspausen in Form von Bewegungsliedern oder kurzen Bewegungsspielen innerhalb des Klassenraumes, auch das Konzept “Meine eigene Bewegungspause” eingeführt. Bei individuell hohem Belastungsgrad können die Kinder selbstständig eine 5-minütige Bewegungspause auf dem Flur oder dem Schulhof einlegen, um danach wieder entspannt und erholt am Unterricht teilnehmen zu können. Dazu stehen jeder Klasse differenzierte Bewegungsboxen mit psychomotorischem Material, die vom Förderverein angeschafft wurden, sowie Hefte mit unterschiedlichen Bewegungsaufgaben zur Verfügung.

Bewegungschancen in den Pausen
Während der Pausen können die Kinder sich vielseitige Spielgeräte, die die psychomotorische Entwicklung optimal unterstützen, ausleihen. Tischtennisplatten, Fußballtore, ein Basketballkorb, eine Tartanbahn oder eine Sprunggrube ermöglichen das Ausüben sportartspezifischer Aktivitäten. Für Entspannung sorgen zahlreiche Ruhe- und Rückzugszonen auf dem Schulhof. Der Sponsorenlauf und die vielen Spenden wie beispielsweise der Sparkassenstiftung “Für uns Pänz” ermöglichten die Installation einer Kletteranlage. Die Kletteranlage fördert Bewegungsgrundformen unserer Kinder wie Balancieren, Klettern, Hangeln und Schaukeln.

Sportunterricht
Bei unserem Sport- und Bewegungsunterricht legen wir großen Wert darauf, dass die Kinder Freude an der Bewegung haben und die Sinngebung des Sich-Bewegens erfahren. Gleichzeitig versuchen wir auch Kinder für verschiedene Sportarten zu motivieren und sportartspezifische Bewegungsfertigkeiten zu fördern. In den ersten beiden Schuljahren haben die Kinder drei Einzelstunden Sport wöchentlich, im 3. und 4. Schuljahr versuchen wir durch eine Bewegungsstunde drei Sportstunden beizubehalten.

Außerunterrichtliche Bewegungsangebote
In den Jahrgangsstufen 1 und 2 bieten wir wöchentlich Sportförderunterricht für Kinder mit psychomotorischem Förderbedarf an. Unser Konzept wirkt präventiv und kompensatorisch Schwächen im Bereich der Ausdauer, Wahrnehmung, Koordination und Körperhaltung entgegen.
Ein “Vielseitiges Sportfest” wird jährlich im Juni/Juli durchgeführt. Es bietet den Kindern interessante und vielfältige leichtathletisch geprägte Bewegungsspiele im Mannschaftswettbewerb an. Gleichzeitig erhalten die Kinder der 3. und 4. Schuljahre die Möglichkeit, sportartspezifisch an einem Wettkampf teilzunehmen.
Zur Zeit arbeiten wir daran, dass unsere Kinder der 4. Schuljahre das “Deutsche Sportabzeichen” an der Schule in Form eines zusätzlichen Angebotes machen können.

Faltblatt zur bewegten Schule herunterladen

Literatur:

  • Klupsch-Sahlmann (Hrsg.): Mehr Bewegung in der Grundschule. Berlin 1999.

 

Für unser Konzept zur “Bewegten Schule” sind wir am 31. Januar 2007 als “Bewegungsfreudige Schule NRW 2006” prämiert worden.